Studie State of European Tech hebt Europas rasante Entwicklung in den Bereichen Tech und Innovationen hervor


December.04.2018

Der heute veröffentlichte "State of European Tech Report 2018" belegt eindrucksvoll, wie sehr die Tech Branche Europas Wirtschaft vorantreibt. Nach dieser umfassenden jährlich erscheinenden Studie des international führenden Venture Capital Investors Atomico, die auch dieses Jahr wieder in Partnerschaft mit Orrick und Slush erstellt wurde, wird es in Europa in 2018 Investitionen in Technologieunternehmen Im Umfang von 23 Mrd. US-Dollar geben. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber 2017 und im Fünfjahresvergleich nahezu eine Verfünffachung – und ein deutliches Zeichen des Aufstiegs Europas im globalen Tech-Ökosystem.

Die Studie wird heute auf der jährlichen Slush Konferenz im finnischen Helsinki vorgestellt, der größten Venture Veranstaltung in Europa. Sie zeigt eine Reihe wichtiger Entwicklungen. Während viele Trends die Prognose einer zukünftig noch stärker werdenden Technologieszene in Europa unterstützen, sehen die Verfasser der Studie alarmierende Mängel im Bereich Diversity and Inclusion. Zu den zentralen Ergebnissen der Studie gehören:

  1. Rekordinvestitionen in den europäischen Tech Bereich. Die Risikokapitalinvestitionen in Höhe von 23 Mrd. US-Dollar haben zu einem raschen Wachstum des Sektors geführt. Die europäische Softwarebranche wächst fünfmal schneller als der Rest der europäischen Wirtschaft. Die Zahl der Unicorns explodiert, im letzten Jahr kamen mindestens 17 Unternehmen hinzu, die mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet wurden. Der europäische Tech Sektor weist ein Beschäftigungswachstum auf, was rund viermal so hoch ist wie in der allgemeinen Wirtschaft.
  2. Europa schafft es weiterhin, Risikokapital aus allen Märkten der Welt anzuziehen.
  3. Das europäische Tech Ökosystem verfügt über zahlreiche Talente. In Europa gibt es mittlerweile mehr als 5,7 Millionen professionelle Entwickler, 200.000 mehr als im letzten Jahr und deutlich mehr als in den USA mit 4,4 Millionen professionellen Entwicklern.
  4. Europa hat ein Problem im Bereich Diversity and Inclusion. Nur 7% der Venture-Finanzierungen gingen in diesem Jahr an Unternehmen, die von Frauen oder gemischt-geschlechtlichen Teams gegründet wurden. Und 46% der Frauen in der Tech Branche berichten von Diskriminierung am Arbeitsplatz. Atomico und die gemeinnützige Organisation "Diversity VC" haben ein Trainingsprogramm ins Leben gerufen, um Gründern dabei zu helfen, eine inklusive Kultur zu etablieren.

Orrick war auch in diesem Jahr wieder die in der europäischen Venture Branche aktivste Kanzlei: Wir haben im Zeitraum Q4/2017 bis Q3/2018 in Europa Gründer und (Corporate) Venture Capital Investoren bei Finanzierungen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 3,7 Mrd. US-Dollar begleitet. Der internationale Branchendienstleister PitchBook führt Orrick seit elf Quartalen ununterbrochen als die Kanzlei mit den meisten Venture Transaktionen in Europa.

„Der technologische Wandel kommt nicht nach Europa, er wird von europäischen Unternehmen und ihren Gründern maßgeblich mitgestaltet“, so der Londoner Orrick Partner Chris Grew. „Die diesjährige Studie zeigt, dass die Tech Branche der Treiber für wirtschaftliches Wachstum und Chancen ist. Sie erinnert uns auch an die Verantwortung unserer Branche, dass diese Transformation in jeder Hinsicht inklusiv erfolgen muss. Dies ist der einzige Weg, die mit Innovationen einhergehenden Versprechen auch umfassend einzulösen.“

Im Rahmen der Slush Konferenz kommen eine Vielzahl an Führungspersönlichkeiten aus aller Welt zusammen. Orrick ist u.a. mit Dr. Sven Greulich aus Düsseldorf, Chris Grew und Shawn Atkinson aus London, Ben Cichostepski aus Paris, Blake Ilstrup von der US-Westküste sowie Samir Bakhru aus New York vertreten.

„Die Studie zeigt die ungebrochene Dynamik der Technologieszene in Europa und die Attraktivität europäischer Startups und Scaleups für internationale Investoren. Auch wir gehen davon aus, dass sich der Trend zu größeren Finanzierungsrunden fortsetzt und europäische Jungunternehmen sollten hier schon in den ersten Finanzierungsrunden die Weichen richtig stellen“, so Dr. Sven Greulich, Partner im Düsseldorfer Orrick Büro, der laufend sowohl Wachstumsunternehmen als auch (Corporate) Investoren bei Finanzierungsrunden und darüber hinaus berät.

„Mit Blick auf Diversity and Inclusion ist festzustellen, dass Tech Unternehmen auch heute oft in noch stärkerem Maße männlich dominiert sind als andere klassisch männlich geprägte Branchen wie etwa der Finanzsektor. Das ist kein spezifisch europäisches Problem der Branche, auch in den USA sind Frauen im Board of Directors und auf Executive Level leider nach wie vor selten. Erste Ansatzpunkte sind die täglich gelebte inklusive Unternehmenskultur – nicht die Company Values auf der Website – und eine Gestaltung der Interview- und Einstellungsprozesse, die auf Vielfalt und Inklusion ausgelegt ist. Die Studie belegt, dass es an der Zeit ist, Diversity Management und Inklusion in der Tech Branche zu priorisieren“, so Dr. André Zimmermann, Arbeitsrechts-Partner im Düsseldorfer Orrick Büro.

In der deutschen Tech Branche hat Orrick in diesem Jahr u.a. mit zwei Tech / Venture Leitfäden auf sich aufmerksam gemacht, die sowohl bei Wachstumsunternehmen als auch bei (Corporate) Investoren auf großes Interesse stoßen:

  • „Go West: Venture Finanzierungen und Expansionsprojekte in den USA“ hilft deutschen Gründern, sich bei US-Finanzierungen und -Expansionen zurecht zu finden. Aufgrund der großen Nachfrage, zahlreicher Anregungen aus der deutschen Startup-Szene und um den sich rasant verändernden Rahmenbedingungen in den USA Rechnung zu tragen, wurde kürzlich bereits die 2. und mit knapp 100 Seiten mehr als doppelt so umfangreiche Auflage veröffentlicht.
  • „Venture Capital Deals in Germany“ geht auf die wichtigsten rechtlichen Aspekte von VC-Finanzierungen im deutschen Markt sowie zentrale Unterschiede zu US-amerikanischen Ansätzen ein, sowohl aus Sicht der Investoren als auch der Gründer - 120 Seiten praktische Tipps von 14 Autoren aus unseren Büros in Düsseldorf, München, London und dem Silicon Valley.

Mehr zu unserer deutschen Venture / Tech Praxis finden Sie hier.